Freitag, 18. Oktober 2013

Call for participants

Liebe Studierende,


auch im WS 13/14 wollen wir unser interkulturelles Theaterprojekt DRAMARASMUS weiterführen. Dafür suchen wir noch TeilnehmerInnen. Theater ist eine tolle Form, um in einen Austausch zu treten, wobei man sich selbst und Andere besser kennenlernt. Besonders spannend kann dieser Austausch werden, wenn StudentInnen aus unterschiedlichsten Ländern zusammentreffen.
Am 27. Oktober werden wir einen ersten Workshop durchführen, zu dem wir alle Interessierten einladen wollen. Die Größe der Gruppe wird ungefähr 12 Schauspieler sein. Bisherige Theatererfahrung ist nicht notwendig.

Wenn du mitmachen möchtest, dann schreibe uns bis zum 23.Oktober eine Mail, mit einer kurzen Vorstellung und deiner Motivation an: dramarasmus@googlemail.com

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Dear students,

in this semester we want to continue our intercultural theater project DRAMARASMUS. We are looking for participants. Theater is a good way of exchange to learn more about yourself and others. This exchange we want to create with students from different countries.
If you are interested, we would like to invite you to a kick-off-dramaworkshop on the 27st of Octobre, to get to know each other and to give you an insight about the project and what we are going to do. The group will be around 12 actors. Theater experience is not necessary.

If you want to participate, send us an email with a short description of yourself and your motivation until the 23st October to:





Sonntag, 21. Juli 2013

Dramarasmus meets Büchner - Nachtrag

Auch in unserer vierten Inszenierung boten wir wieder einen Überblick über das Werk eines europäischen Dramatikers. Georg Büchner (1813-1837) wurde in der Nähe von Darmstadt geboren und war Zeit seines Lebens Doktor der Medizin, Schriftsteller und politischer Aktivist. Nach dem Medizinstudium in Straßburg zurück in Hessen, verschärfte sich sein Engagement im Kampf gegen gesellschaftliche Ungleichheit und die politische Unterdrückung der hessischen Landbevölkerung. Die politische Verfolgung aufgrund subversive Protestaktionen drängten ihn zur Flucht nach Straßburg. Nach der Promotion in Frankreich endet sein Lebensweg in Zürich, wo er im jungen Alter von 23 Jahren an einer Typhus-Erkrankung starb. Büchner hinterließ fünf literarische Werke, die die deutsche Literaturgeschichte im 19. Jahrhundert maßgeblich prägen. Vier davon brachten wir auf die Bühne: Der Hessische Landbote, Woyzeck, Leonce und Lena und Dantons Tod.



Rahmenhandlung: Der Hessische Landbote (1834)

In Anlehnung an die politische Kampfschrift Der Hessische Landbote haben wir vier Szenen entwickelt, die die aktuelle Situation in Europa und der Welt aus der Perspektive unserer Generation beleuchten. Zwischen zynischer Ernüchterung und hoffnungsvollem Mut zeichnen die Schauspieler ein eindrucksvolles Bild davon, was sie bewegt. Empörung. Austausch. Solidarität. Im Theater wie im Leben.





Woyzeck (1875)


Sehn Sie: wir gemeine Leut, das hat keine Tugend, es kommt nur so die Natur
Büchner greift in diesem Stück auf historisches Material zurück. Im Zentrum steht der Fall des arbeitslosen Perückenmachers Johann Christian Woyzeck, der seine Geliebte aus Eifersucht erstach. Der Gerichtsmediziner Johann Christian August Clarus bestätigte seine Zurechnungsfähigkeit und diagnostiziert lediglich eine moralische Verwahrlosung. Am 27. August 1824 wurde der historische Woyzeck in Leipzig durch das Schwert hingerichtet.



Büchner zeigt einen Soldat in seinen sozialen Verhältnissen und die Schwierigkeit ein guter Mensch zu sein. Dabei spielen ökonomische Bedingungen, schwierige Arbeitsverhältnisse und der niedrige soziale Stand eine Rolle und werfen die Schuldfrage neu auf.





Leonce und Lena (1836)



Wenn ich nur etwas unter der Sonne wüsste, was mich noch könnte laufen machen

Die Tradition brütet Gefangene aus. Mit Faszination blickt Prinz Leonce auf die zahlreichen Rollen des Müßiggängers Valerio. Ihn selbst rufen familiäre Verpflichtungen: Er soll König von Popo werden und eine schöne Prinzessin bekommen. Auch im Fürstenreich Pipi klagt Prinzessin Lena der treuen Gouvernante ihr Leid mit einem unbekannten Prinzen vermählt zu werden. Im Widerstand gegen ein vorgefertigtes Leben ist der einzig Ausweg die Flucht. Tiefe tolle Nächte im Land wo die Zitronen blühen. 




Reisende sind ohne Identität. So kommt es auf dem Weg nach Italien zur schicksalhaften Begegnung der einander Unbekannten. Prinz Leonce ist entschlossen und Valerio hat einen Plan: Es sollen König Peter im Reich Popo zwei Bären aufgebunden werden. 







Dantons Tod (1835)



Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Die Ideale der französischen Revolution, die vereint den Adel stürzten, brechen entzwei. Die Gleichheit, die Robespierre mit Gewalt durchsetzen will, steht der individuellen Freiheit, für die Danton sich einsetzt, unvereinbar gegenüber. Danton muss sterben.

Die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eignen Kinder

Momentan werden wir Zeugen einer globalen Widerstandsbewegung. Vom Arabischen Frühling, über die Indignados hin zum Taksimplatz: Die Ursachen der Proteste mögen sich unterscheiden, doch die Forderungen sind gleich. Es geht um politische Teilhabe und soziale Rechte. Doch wenn politische Ignoranz sich durchsetzt, willkürliche Gewalt herrscht und Ideale im Blut ersticken, macht sich Enttäuschung breit. Dies ist das Schicksal von Danton.




Wir danken allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement und Herzblut!




Mittwoch, 10. Juli 2013

Wir sind eine verlorene Generation / We are a lost generation / Somos una generación perdida



Ausschnitt aus Dramarasmus meets Büchner am 05. Juli 2013 in der Waggonhalle Marburg.

Mario Monti, Ministerpräsident Italiens, 25. Juli 2012. Zur italienischen, zur europäischen Jugend: Ihr seid eine verlorene Generation.

Wir sind eine verlorene Generation
Wir sind die verlorene Generation
eines Kontinents
dieses Kontinents
Europa

We are a lost generation
We are the lost generation
of a continent
of this continent
Europe

Somos una generación perdida
Y no lo queremos ser.

Montag, 24. Juni 2013

Dramarasmus meets Büchner


Ausbeutung und Überfluss.
Perspektivlosigkeit und Langeweile.
Gegenwart ohne Zukunft:
Eine europäische Jugend als verlorene Generation.
Damals wie heute.
Du und Ich.
Im Theater wie im Leben.


Explotación y abundancia.
Falta de perspectivas y aburrimiento.
El presente sin futuro.
Una juventud europea como generación perdida.
En aquel tiempo y ahora.
Tu y yo.
En el teatro y en la vida.

Montag, 3. Juni 2013

Probenauftakt Dramarasmus meets Büchner

Die Proben für unser kommendes Stück 'Dramarasmus meets Büchner' wurden aufgenommen. Neben den Proben besuchten wir die szenische Erzählung 'Lenz' im Schauspiel Frankfurt und unterstützten die Blockupy-Demonstration am Samstag.

Los ensayos por nuestra próxima obra 'Dramarasmus meets Büchner' han empezado. Aparte de los ensayos, fuimos al cuento éscenico 'Lenz' (de Georg Büchner) en el Schauspiel Frankfurt y apoyamos la manifestación de Blockupy en Frankfurt.

Montag, 4. Februar 2013

Nachtrag: Dramarasmus meets Molière

Liebe Freunde des Theaters,

wir hatten einen tollen Start ins neue Jahr mit einem Monat aufregender Bühnenarbeit. Bedanken möchten wir uns bei allen Beteiligten, die drei wunderbare Vorstellungen möglich gemacht haben. Für alle, die nicht mit uns in der Waggonhalle sein konnten, ein kurzer Einblick in unsere Trilogie aus Molières Komödienrepertoire:


Der eingebildete Kranke, Le Malade imaginaire, 1673



Argan ist von Leiden geplagt. Als der eingebildete Kranke ist er auf der Suche nach Heilung. Er gibt Unmengen an Geld für die Medizin der Ärzte aus. Wieso also nicht seine Tochter mit einem zukünftigen Arzt verheiraten, um sich so kompetenten und günstigen Rat in die Familie zu holen? Da kommt es gerade Recht, dass Argans Arzt Herr Diafoirus mit Thomas einen exzellenten Akademiker als Sohn hat. Seine Tochter Angélique hat jedoch etwas dagegen, denn sie möchte jemanden, den sie wirklich lieben kann. Cléante hat sich in das Haus Argans geschlichen, um herauszufinden,ob Angélique seine Liebe erwidert. Auf ihrer Seite haben sie Toinette, Argans Bedienstete.


Der eingebildete Kranke bekommt zwar seine Medizin, aber besser geht es ihm dadurch nicht. Seine Krankheit führt dazu, dass nicht nur er leidet, sondern auch seine Mitmenschen. Er kann den Dingen nicht seinen Lauf lassen. Nach Molière scheinen es eher die Selbstheilungskräfte zu sein, die zur Gesundheit führen. Zwar hat Argan Menschen um sich, die sich um ihn kümmern, aber wem ist wirklich an seinem Wohl gelegen? Es geht um eine barocke Problematik der Erkenntnis von Sein und Schein, die auch heute noch Aktualität besitzt. 





Der Menschenfeind, Le misanthrophe, 1667



Molières Menschenfeind Alceste ist der erbitterte Ankläger einer Gesellschaft, die sich ihm zufolge einer perfekten Heuchelei in allen menschlichen Beziehungen verschrieben hat: Worte haben ihren Wert verloren, Freundschaft und Liebe ihren Tiefgang. Das forsche Auftreten des angriffslustigen Kritikers, welches unter anderen der beliebte Verseschmied Oronte zu spüren bekommt, findet seine Widersprüchlichkeit im eigenen Liebeswerben: Mit Célimène hat ihm ausgerechnet eine Frau den Kopf verdreht, die durch ihre Koketterie und Klatschsucht all das verkörpert, was er verabscheut.



Im 21. Jahrhundert tobt der Menschenfeind im Zeitalter von virtuellen Communities. Freundschaften werden per Mausklicks geschlossen, Neuigkeiten immer und überall geteilt. Der Reiz an Gedichten liegt in ihrer Performativität und eine Flut an Informationen trimmt den Menschen zur Schnelllebigkeit. Dennoch kehren wir zurück zur bekannten Formel: Die Gesellschaft ist online, Alceste geht offline.






Der Geizige, L'Avare, 1668




Nach dem Tod ihrer Mutter ist für Cleante und Elise das Zusammenleben mit ihrem Vater nicht leicht. Beide sind verliebt. Doch Harpagon, engstirniger und geiziger Familienpatriarch, steht dem Glück seiner Kinder im Weg. Er verweigert ihnen jede finanzielle Unterstützung und enthält ihnen das Erbe der Mutter vor. Die Auserwählten der Geschwister sind arme Schlucker, eine Heirat undenkbar. Mit Hilfe der gewitzten Ghettobraut La Flèche probieren die beiden sich nach und nach von ihrem tyrannischen Vater zu lösen ….Doch nur von Liebe allein kann man nicht leben. Der geldgeile Alte soll endlich den Anteil rausrücken!


 Der Teufel hole den Geiz und die Geizhälse!

Geld löst heute immer noch egoistische Triebe im Menschen aus. Sein Wert wird zum wichtigsten Ziel und die Gier nach ihm zerstört alle anderen Werte des Lebens.









Montag, 14. Januar 2013

Vorbereitungen für unsere Premiere

Liebe Freunde des Theaters,

unsere Premiere steht vor der Tür. Am 25./27./28. ist unsere Truppe wieder in der Waggonhalle zu sehen. Dieses Mal wird der Franzose Molière im Mittelpunkt stehen. Erste Informationen zu Dramarasmus meets Molière:

Wir haben den gewitzten Ego-Trips im molièr'schen Figurensortiment nachgespürt und sind bis in die zeitgenössische Wirklichkeit vorgedrungen. Kulmination des Geldes, Hypochondrie und Heuchelei sind Produkte der menschlichen Eigenliebe und in der Gesellschaft allgegenwärtig. Damals und heute. 


Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren



Auf dem folgenden Link könnt ihr euch schon Karten für eine unserer Vorstellungen sichern:

http://www.hessen-szene.de/zentren/programm.php5?gid=9&layout=Service