Vereinsgeschichte




Escena Erasmus bei Jugendkarlspreisverleihung
Die Gründungsgeschichte von Dramarasmus hat ihren Ausgangspunkt in Valencia. Nach prägenden Theatererfahrungen im 2009 gestarteten Pilotprojekt Escena Erasmus kehrte Matthias Hauk 2010 von seinem Erasmusjahr in Valencia mit einer Idee nach Marburg zurück. Die internationalen und lokalen Studierenden seiner 
Heimatuniversität sollten die Gelegenheit bekommen, ähnliche Erfahrungen zu machen, wie die, die er mit der Theatergruppe in Valencia gemacht hatte: Ein kultureller Austausch mittels Theater, der über die Wahrnehmung von Fremdheit hinausgeht und durch Denken und Fühlen in der Fremd- und Muttersprache Werte entwickelt, die Bewusstsein für eine gemeinsame Identität schaffen. 

Matthias Hauk, Ilka Pankow, Erik Burtchen
Zusammen mit Ilka Pankow und Erik Burtchen gründete Matthias Hauk ein Jahr später im August 2011 das Theaterprojekt Dramarasmus, das schon von Beginn an eng mit dem Partnerprojekt in Valencia zusammenarbeitete. In wöchentlichen Workshops vermittelte das Leitungsteam Grundkenntnisse des Theaters und setzte alles daran, eine Gruppe zu formieren, für die nicht nur Bühnenlicht im Vordergrund steht, sondern vor allem der Gemeinschaftssinn. Der Gedanke eines transnationalen Theaternetzwerks war bereits zu diesem Zeitpunkt das langfristige Ziel, so reiste Matthias Hauk nicht nur in regelmäßigen Abständen nach Valencia, sondern vertrat auch als Netzwerkpartner die Kolleg*innen von Escena Erasmus im jährlichen Treffen der Gewinner*innen des Jugendkarlspreises in Aachen.

Corinna Schwarz, Romy Semler, Annika Prätsch
Studentische Initiativen sind meistens von der Studienzeit ihrer Gründer*innen abhängig. Dramarasmus hat es erfolgreich geschafft, auch nachdem die Gründer*innen des Projekts Marburg verließen, weiterzubestehen. Zurückzuführen ist dies auf das leidenschaftliche Engagement der Schauspieler*innen, unter denen Romy Semler, Annika Prätsch und Corinna Schwarz schon frühzeitig bekanntgaben, die Leitung des Projekts ab Wintersemster2013/2014 zu übernehmen. Neben dem weiterlaufenden Theaterbetrieb wurde das Vorhaben, das Projekt mit professionellen Strukturen auszustatten, 2014 mit der Vereinsgründung von Dramarasmus e.V. feierlich in die Tat umgesetzt. Ferner brachte die Gruppe die erste Eigenproduktion „Das göttliche Orakel“ in der Waggonhalle Marburg auf die Bühne und war in diesem Jahr auch auf dem Marburger Uni-Sommerfest vertreten. 

Die Dramarasmuproduktion "Massakerspiele"
Während sich in Marburg das Projekt professionalisierte, nutzte einer der Dramarasmus-Schauspieler der ersten Stunde die Gelegenheit, die Beziehungen zwischen Valencia und Marburg weiter zu vertiefen. Jonathan David kehrte nach einem erfahrungsreichen Theaterjahr bei Escena Erasmus nach Marburg zurück und übernahm gemeinsam mit Corinna Schwarz die Direktion. Zu Schnitzler, Čechov, Molière und Büchner kam nun auch das absurde Theater von Eugène Ionescu, welches das internationale Ensemble mit viel Herzblut auf die Bühne brachte.

Auch abseits der Bühne kam 2015 viel Schwung in die Vereinsarbeit. Seit Sommer 2015 bietet Dramarasmus e.V. Praktikumsplätze im Bereich Theatermanagement an. Zu den Aufgaben der Praktikant*innen gehört vor allem die Mitorganisation der Vereinsarbeit. Magnus Reß schloss als erster Praktikant seine dreimonatige Tätigkeit im September 2015 ab. Im Herbst 2015 fand dann das erste Dramarasmus-Sommercamp statt, indem neben künstlerischen und theaterpädagogischen Themen vor allem eine verbesserte Struktur des Vereins im Vordergrund stand. Die Leitung des Projekts übernahmen zum Sommer 2015 Annika Prätsch und Romy Semler.

Im Jahr 2016 erlebt das Projekt den endgültigen Durchbruch. In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landestheater Marburg bot Dramarasmus 2016 erstmals offiziell Theaterkurse im Vorlesungsverzeichnis der Philipps-Universität Marburg an. In einer „Interkulturellen Theaterwerkstatt“ arbeiteten die lokalen und internationalen Studierenden mit ausgebildeten Theatertrainer*innen zusammen und brachten unter der Regie von Romy Semler und Annika Prätsch sowohl dramaturgische als auch choreographische Eigenproduktionen des Theatervereins auf die Bühne. Die Freude war groß, als im September 2016 nun auch die Förderung des Erasmus Scene Network seitens der Europäischen Kommission verkündet wurde. 

Erasmus Scene Week in Marburg
Im Juni 2017 blickt Dramarasmus auf sechs Jahre Theaterworkshops und neun Theaterproduktionen mit mehr als 120 Teilnehmer*innen aus mehr als 20 verschiedenen Ländern zurück. Die nächste Dramarasmus-Generation steht schon bereit: Mit Inga Dreger, Sara Berger, Luisa Frobel und Amy Fitzgibbon hat sich das Team nochmals verstärkt und arbeitet mit seinen lokalen und internationalen Partner*innen weiter am großen Ziel – einer transnationalen europäischen Gemeinschaft mündiger Bürger*innen.



















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