Theatergruppe „Dramarasmus“ der Universität Marburg
Das wirklich charmante Kulturzentrum der Waggonhalle in Marburg hat sich an diesem trüben Morgen mit Nebel und Licht herausgeputzt. Was für eine Location! Es ist noch sehr früh, als wir ankommen - gerade 8 Uhr - doch beim ersten Blick durchs Fenster des Theaters winkt man uns schon munter und freudig zu: „Kommt rein! Guten Morgen!“ ruft uns die Leiterin des Ensembles „Dramarasmus“ Romy Semler (26) zu. Die Linguistik-Studentin leitet die Theatergruppe schon seit 2013 und ist sichtbar stolz, uns ihre Gruppe zu zeigen: „Theater ist eine tolle Form, um in einen Austausch zu treten, wobei man sich selbst und andere besser kennenlernt. Besonders spannend kann dieser Austausch werden, wenn StudentInnen aus unterschiedlichen Ländern zusammentreffen.“
Das Projekt Dramarasmus greift auf ein Konzept zurück, das in Valencia von der Theaterkompanie Crit 2009 entwickelt wurde: Ziel war es, lokale und internationale Studierende gemeinsam unter dem Dach eines Theaters zu vereinen. „Wir haben durch eigene Teilnahme am Erasmus-Programm festgestellt, dass die Begegnung zwischen internationalen und lokalen Studierenden gezielt gefördert werden muss, um einen produktiven kulturellen Austausch zu gewährleisten.
Das Theater ist dafür unsere gemeinsame Basis.“ so Romy.
Das Erasmus-Programm - ein EU-Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten - sei enorm wichtig, so Romy weiter. Noch wichtiger findet sie jedoch, den europäischen Traum auch zu leben. Sie selbst verstehe sich mehr als Europäerin denn als Deutsche. „Ich bin Hessin mit Familie im Balkan, Griechenland und Kroatien!“ lacht sie. Der kulturelle Austausch sei ihr sehr wichtig.
Das morgendliche WarmUp der Theatergruppe ist auch für unser Team beeindruckend, wird hier doch neben normalen Aufwärmübungen auch improvisiert. Szenen verschiedener spontan ausgedachter Stücke werden aneinander gereiht und es entsteht ein lebendiger Stoff, der zwischen Komik und Dramatik wechselt. Zwölf Schauspieler vereint das Theater Ensemble. Dabei finden sich jeweils sechs deutsche und sechs ausländische Studenten. Durch jährlichen Castings wird die -durch das Erasmus-Programm bedingte - hohe Fluktuation ausgeglichen und vor allem ausländische Studenten in das Ensemble integriert. Hier hilft natürlich der fachliche „Linguistik“ Hintergrund einiger Ensemble-Mitglieder, den ausländischen Schauspielern, sich mit der deutschen (Aus-)Sprache vertraut zu machen.
Die Semester Abschluss-Aufführung hier in der Waggonhalle Marburg ist das jährliche Highlight dieser äußerst sympathischen Theater-Gruppe und wir sind gespannt, was dieses tolle Team im Jahr 2016 auf die Beine stellt.
Weitere Informationen zu der Initiative "Hessen schafft Wissen" findet Ihr auf folgender Seite: http://www.hessen-schafft-wissen.de/
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